Klassen für Kranke
Die Klassen für Kranke sind Teil des Sonderpädagogischen Förderzentrums „Marie-Luise-Schultze-Jahn-Schule“ in Bad Tölz und diesem angegliedert. Die Außenstelle befindet sich in der Fachklinik Gaißach am Rande von Bad Tölz im oberbayerischen Alpenvorland. Die Klinik ist spezialisiert auf Rehabilitationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche und im Bedarfsfall auch für deren Eltern. Die Indikationen decken ein weites Spektrum in den Bereichen Somatik, Psychiatrie und Psychosomatik ab.
Rahmenbedingungen des Unterrichts
Während ihres vier- bis sechswöchigen Rehaaufenthalts werden Schüler:innen aller Schularten jeden Vormittag schwerpunktmäßig in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie bei Bedarf weiteren Fächern unterrichtet. Zusätzlich erhalten Schüler:innen weiterführender Schulen nachmittags 4 Wochenstunden Unterricht in ihrer 2. Fremdsprache.
Die Beschulung der Rehabilitanden:innen erfolgt in alters- und jahrgangsstufengemischten Kleingruppen (bis zu 14 Schüler:innen) und beläuft sich, je nach individuellem Therapieplan, in der Regel auf 10 Wochenstunden. Das Klinikklassenteam setzt sich aus staatlich geprüften Lehrkräften aller Schularten zusammen.
Das unterrichtliche Konzept basiert auf der Schulordnung der Schulen für Kranke Bayern (KraSo). Der Unterricht unterliegt der bayerischen Ferienordnung.
Unterrichtsphilosophie
Grundlage des Unterrichts sind die Lerninhalte der jeweiligen Heimatschulen, mit denen sich die Lehrkräfte im engen Austausch befinden. Ziel des Unterrichts ist es primär, die Schüler in Ihrem Gesundungsprozess zu unterstützen und dabei den Anschluss an den Lernstoff der Heimatschule zu halten. Um dies bestmöglich zu erreichen, werden geeignete Lernsituationen geschaffen, diese stetig auf ihre Wirksamkeit evaluiert und gegebenenfalls angepasst. Aufgabe der Lehrkraft ist es, beim Schüler Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit aufzubauen, vorgegebenen Lernstoff zu differenzieren bzw. zu individualisieren. Die Vermittlung von Lernstrategien und Lerntechniken zur Erreichung der Lernziele ist zentraler Bestandteil des Klinikunterrichts. Dadurch werden positive Schulerfahrungen und Erfolgserlebnisse ermöglicht.
Durch den gemeinsamen Erfahrungshintergrund im Umgang mit chronischer Erkrankung, erleben die Schüler:innen sich nicht als „Spezialfall“. Schule wird als „Miteinander“ erfahren.
Unter anderem durch Helfer-Systeme wird die soziale Kompetenz verbessert.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Klinikschule gliedert sich mit ihrem Unterricht in das therapeutische Gesamtkonzept der Klinik ein und steht von Anfang an im regelmäßigen Informationsaustausch mit allen an der Therapie beteiligten Einheiten. Bei regelmäßigen Teamsitzungen werden wichtige Informationen und Beobachtungen über die Schülerpatienten wechselseitig ausgetauscht und Maßnahmen aufeinander abgestimmt. Gegenseitige Hospitationen unterstützen die nahtlose Verzahnung mit der Therapie.
Kontakt zur Heimatschule
Sowohl im Vorfeld, als auch während der Gesamtdauer der Rehamaßnahme befinden sich die Lehrkräfte im Austausch mit der jeweiligen Heimatschule. Die Lehrkräfte der Klinikklassen erstellen auf Grundlage der Vorinformationen für jede:n Schüler:in in kooperativer Zusammenarbeit einen förderdiagnostischen Unterrichtsplan. Am Ende der Rehamaßnahme werden der Heimatschule in Form eines schriftlichen Berichts die Lernfortschritte und die erreichten Förderziele im sozial-emotionaler Bereich sowie Arbeits- und Lernverhalten mitgeteilt. Die Schule wird in diesem Zug auch auf die Möglichkeit der Inanspruchnahme des Nachteilsausgleichs hingewiesen.
Email:
Telefon: 08041-798242
Telefax: 08041-798198